Es gibt ja diesen Ausspruch, dass jemand fallen gelassen wird wie eine heiße Kartoffel.
Ich kann mir nicht helfen, aber dieser Vergleich kommt mir in den Kopf.
Innerhalb weniger Tage kommt in unserer Selbsthilfegruppe das Thema Logopädie bei verschiedenen Familien auf den Tisch.
Jedes Mal ist es Thema, weil eine neue Logopädie-Praxis gesucht wird.
Die Weiterarbeit mit dem entsprechendem Kind wird "aufgegeben", weil keine Ergebnisse gesehen werden, die Umstände sich geändert haben, kein Weg gesehen weiter zu arbeiten oder aber Ergotherapie für das bessere Mittel der Wahl gehalten wird.
Ich weiß gar nicht ob ich vor Wut etwas zerschlagen, weinen oder mich übergeben möchte.
Mit einem autistischem Kind gibt es kein "fertig sein", da muss das ganze Leben kontinuierlich gearbeitet werden und die Fortschritte sind meist klein, stagnieren von Zeit zu Zeit und es ist ein Prozess der einfach anders abläuft.
Die Arbeit mit unseren Kindern ist ein völlig anders Feld als bei Kindern die stottern oder einzelne Konsonanten nicht sauber aussprechen können.
Es gibt keine klare Arbeitslinie wie bei einem Cochlea-Implantat oder der Arbeit mit Schlaganfall-Patienten.
Dies freie, auf Kreativität angewiesene und kontinuierlich-anstrengende Arbeit ist fordernd.
Therpeuten die Erfahrung oder noch besser langjährige Erfahrung mit autistischen Kindern haben, die dann zusätzlich auch noch freie Kapazitäten haben, die kann man mit der Lupe suchen.
(Ähnlich im Grunde wie bei einem Physiotherapeuten der die entsprechende Zusatzausbildung in Atemtherapie für Mukoviszidose Patienten hat. )
Wo aber soll die Erfahrung her kommen, wenn unseren Kindern mit Skepsis begegnet wird und das Zutrauen in die eigene Professionalität sinkt?
Diese Energie spüren unsere Kinder und ich bin überzeugt davon, dass sie deshalb noch viel weniger zugänglich sind, was im Grunde einen Teufelskreis in Gang setzt.
Wir sind im Moment gut versorgt. Die Chemie zwischen Ninas Logopädin und ihr stimmt und sie macht gute Fortschritte.
Aber es gibt noch sehr viel mehr Bedarf.
Schade das es als zu mühsam angesehen wird.
Gut, dass es die Gruppe gibt.