Der Gewürzstreuer wird mit Elan geschüttelt und die italienischen Kräuter fallen nicht nur großzügig auf das verdünnte Tomatenmark, sondern landen auch inNLinas Haaren.
Es ist ihr sehr wichtig dabei zu sein, wenn das Standard-Mittagessen zubereitet wird.
Ursprünglich wollte ich sie dabei haben, damit das "umrühren" als praktische Aufgabe weiter vertieft wird.
Jetzt ist es ein Muss und die Soße sowieso.
Essen ist ein schwieriges Thema und neue Lebensmittel auszuprobieren war noch nie leicht und ist es aktuell immer noch nicht.
Diese Nahrungsmittel-Neophobie ist bis zu einem gewissen Grad bei Kindern in Ninas Alter normal.
Aber normal ist das bei uns nicht. Es ist typisch für die meisten frühkindlichen Autisten.
Jedenfalls wenn ich mich an die diversen Geschichten aus meiner Selbsthilfegruppe erinnere.
Beim Thema Essen freut man sich unfassbar, wenn sie von sich aus mal etwa neues probiert, an die Lippen hält, abbeißt, dran riecht, das Essen in den Mund nimmt (auch wenn es dann wieder ausgespuckt wird) oder auch uns davon zu essen gibt.
Dies alles sind Ess-Experimente, ist ein Herantasten in Mikro-Schritten an Lebensmittel.
Ich wünschte ich könnte damit noch viel entspannter umgehen. Das fällt mir sehr schwer.
Aufgrund der Mukoviszidose braucht sie eine gewisse Kalorien-Anzahl und durch die Sachen die sie normal isst - da wäre das einfach nicht machbar.
Unser Joker ist in diesem Fall die sogenannte Astronauten-Nahrung - Nutrini.
Geht immer, geht auch wenn wir zu Besuche irgendwo sind oder im Krankenhaus, wenn alles drum herum neu und doof ist.
Ich hoffe das auch bei diesem Punkt in ein paar Jahren entspannt zurück blicken und eine Entwicklung sehen kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen