Sonntag, 6. September 2020

Veränderungen wie bei einem Erdbeben

 Das Leben besteht aus Veränderungen. Schon der griechische Philosoph Heraklit wusste das. 

Wenn man einen ruhigen Moment hat um darüber nachzudenken und nachzuspüren - muss man dem zustimmen.

Beim Nachsinnen über alltägliches ist es einfach diese vielen Veränderungen aufzuspüren ... denn wenn nicht mal die Verpackung einer Tagescreme von einem auf den nächsten Einkauf bei einem  Design bleibt, weiß man nichts bleibt für immer. 

Bei Gegenständen fällt es auch unendlich leichter sich mit der neuen Situation zu arrangieren. 

Dann aber gibt es Veränderungen, die man nicht will. Man will sie nicht hören, nicht darüber nachdenken und sich nicht ausmalen was sie für Konsequenzen haben. 

Dies trifft insbesondere zu, wenn Menschen die einen im Alltag begleiten und helfen aus unterschiedlichen Gründen das dann nicht mehr tun können. 

Als Ninas langjährige Physiotherapeutin ankündigte, sie würde uns bald nicht mehr begleiten können fühlte es sich so an wie ein Erdbeben. Ich habe lange gebraucht um dieses Beben zu verarbeiten. 

Das schafft man irgendwann - keine Frage. Man muss ja auch.

Hin und wieder aber komme diese Erdbeben in rascher Folge oder so überwältigend das man nicht mehr weiß wie einem geschieht. 

Mein persönliches Erdbeben erreichte mich vergangen Freitag in Form eines Briefes. 

Unsere Famlientherapeutin kann uns demnächst nicht weiter begleiten. Warum? Schlicht und einfach....es gibt kein Geld mehr. Spenden sind weggefallen. Corona hat hat auch diese für uns wundervolle Organisation klein gekriegt. Hier aber wird es keinen Rettungsschirm geben, es wird nicht in der Presse erscheinen oder sonstwie Furore machen. 

Selbstverständlich betrifft das nicht nur unsere Familie. Dieser Tatsache müssen sich eine ganze Reihe von Leuten stellen, die auch sicherlich schon länger davon profitieren. Ich hätte sie gerne einmal kennen gelernt -aber das wird nun nicht mehr passieren. Aus diesem und aus vielen anderen Gründen ist das um es mal ganz umgangssprachlich zu formulieren: " GROSSE KACKE"!!!!!

Was bleibt am Ende das einen trösten kann? Wir durften einen tollen Menschen kennen lernen und haben viele Erkenntnisse,Aha-Momente, guten Ideen, Betrachtungsweisen, Komplimente, Umarmungen und noch unendlich bekommen, dass ich gar nicht alles aufzählen kann. Für mich selbst kann ich sagen ich war vorher kurz vorm absaufen und stehe jetzt immerhin mit einem Fuß wieder an Land und dafür bin ich unendlich dankbar.  

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