Nina liebt es Fotos von sich zu betrachten.
Sehr ausgiebig, intensiv und regelmäßig.
Am liebsten von sich selbst, aber auch von ihren Mitschülern, Bezugspersonen und Therapeuten.
Dann sitzt sie in ihrer Freizeit mit dem Tablet da, hört Musik und schaut sich mit Wonne diese Fotos an.
In den letzten Wochen ist das ganze noch einmal explodiert.
Sie zieht eine Schnute, zeigt auf das Handy von Mama oder Papa, nimmt sich ihren Talker und sagt "Foto".
Ganz klar. Jetzt möchte sie ein Foto von sich.
In der Bahn, im Supermarkt, beim Abendessen, vor, während und nach dem Inhalieren, im Flur der Logopädie oder im Fahrstuhl im Einkaufszentrum. In der Schule natürlich auch.
Unmittelbar nach dem fotografieren, will sie das Ergebnis betrachten und dann soll es fix auf das "Tablet" - sie hat ganz genau verstanden, das wir ihr das schicken können.
Genial.
Die Kehrseite der Medaille ist, das wir unsererseits nun nicht mal mehr ein Dokument ablichten können oder uns fremde Fotos ansehen können, ohne dass der kleine Fotojunkie DAS nun auch haben möchte.
Aber bisher ist ein verbales "Nein, das bekommst du nicht" ausreichend gewesen.
Uff.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen