Seit einem halben Jahr übt Nina "anfassen" und "nicht anfassen" in einer Art erweitertem Sozialtraining während der Autismustherapie und natürlich in häuslichem Umfeld.
Was im Übungsraum der Ambulanz und in ruhigen Situationen mittlerweile sehr gut klappt, wird im Alltag unterwegs in Hektik zu einer ziemlichen Zerreißprobe.
Mittlerweile weiß Nina was von ihr erwartet wird - aber beim Einkauf, Spaziergang oder einfach draußen sind da zu viele Verlockungen und zu viele für sie interessante Momente / Personen die man antippen oder anfassen kann und möchte.
Diese Verhaltensweise können wir nicht aussitzen und abwarten bis sie von alleine wieder verschwindet. Ein schimpfen und lautes "Nein" meinerseits hat in der letzten Zeit eher zu einem von Nina wiederholtem "Nein" unter kichern geführt.
Nicht mehr mit ihr rausgehen, keine Lösung.
Sie einfach lassen geht nicht.
Immer schneller sein als Nina - schöne Vorstellung...aber nein.
Wir machen die Probe aufs Exempel und die Autismus-Therapeutin geht in einer Stunde mit uns gemeinsam spazieren und auf einen Spielplatz.
Gespannt was geschehen wird gehen wir los - und Nina verhält sich mustergültig.
Absolut niemand wird angetippt.
Eine kleine Änderung mit großer Wirkung.
Aber auch die Erkenntnis, das Nina scheinbar eine Reaktion provoziert und zwar das laute "Nein" unsererseits und die Aufmerksamkeit nach ihrer Aktion. Es muss sehr attraktiv für sie sein, dieses unerwünschte Verhalten.
Wir beschließen mit positiver Bestärkung zu arbeiten um ihr damit die Aufmerksamkeit und Reaktion zu geben.
Ich bin gespannt wie sich das anlässt - aber es ist in jedem Fall ein neuer Ansatz und hoffentlich ein Schritt in die richtige Richtung.
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