Heute früh ist mein Geduldsdraht gerissen.
Mir ist schon oft gesagt worden, dass die Geduld die ich für Nina aufbringe bewundernswert ist.
Das ist ein schönes Kompliment und meistens klappt es auch mit der Geduld. Ich habe viel Geduld. Oft.
Heute früh nicht.
Ich habe alles versucht. Gewartet, meine Forderung wiederholt, wiederholt und wiederholt. Viel gewartet. Die Position gewechselt. Den Raum gewechselt. Geschimpft, gebeten, erneut gebeten, geschmeichelt und gedroht. Nix half.
Schließlich riss mein Geduldsdraht. Laut. Den laut bin ich geworden. Ich war so gefrustet, dass ich gegen das Regal gehämmert habe.
Als Reaktion hat Nina gekichert. An diesem Punkt habe ich mir meine Niederlage eingestanden. Resigniert, tief ausgeatmet und meine Forderung fallen lassen.
Jetzt wo ich das schreibe, hängt mir diese Begebenheit leider immer noch nach.
Meiner Tochter nicht. Für sie war die Angelegenheit erledigt, sobald ich davon abgelassen habe.
Bis zum nächsten Mal wenn wir in einen Kampf gehen. Geduldsdraht gegen Dickkopf. Mal sehen wer in der nächsten Runde stärker ist.
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