Irgendwie haben wir es ja kommen sehen und schon im April gedacht - na ja bei der unsicheren Entwicklung in der Pandemie wird es bestimmt dauern bis Nina wieder in die Schule kann.
Wir haben auf das beste gehofft und haben uns auf das schlimmste vorbereitet.
Dachten wir jedenfalls.
Nach einem nichtssagenden Brief der Schulleitung - wohlgemerkt nach der Schulschließung im März und dem Nachfragen von Ninas Papa bei der Schulleitung, kamen zwei von Ninas Lehrerinnen gestern mit zwei "Alternativen".
Diese "Alternativen" sind bei Licht betrachtet keine wirklichen Alternativen.
Diese vermeintlichen gut-gemeinten, schnell gestrickten Angebote würden Nina entweder in einen fremden Raum, mit fremden Kinder und fremden Lehrkräften stecken oder sie komplett isolieren - ohne andere Kinder.
Darüber hinaus würde es für beide Fälle heißen z. B. nicht selbstständig auf die Toilette gehen zu können - alleine bei diesem Punkt habe ich schlucken müssen und mein Bauchgefühl war gleich: "nein das will ich für mein Kind so nicht"!!!!
Vom Kopf her weiß ich, das Angebot ist nicht gegen mich gerichtet und die Lehrer müssen sich an die Vorgaben halten und können eben auch aufgrund der Räumlichkeiten nichts anderes anbieten.
Die Pille bleibt doch bitter.
Denn mein Problem ist ein anders.
Es fühlt sich anders an.
Es fühlt sich an als wäre man mal wieder, durch die Maschen gerutscht.
Man gehört nie dazu.
Nirgends.
Passt man einigermaßen in einem Bereich dazu, geht das meistens nur bis zu einem gewissen Grad, denn dann grätscht einem die andere Diagnosen wieder dazwischen. Und umgekehrt.
Wir bleiben mit dieser Kombination einfach ein Sonderfall.
Man kämpft permanent um Gesundheit, um einen geregelten Alltag, gegen Zwänge, für Freiheiten, für Normalität und natürlich gegen Erschöpfung, Zermürbung und für Verständnis.
Es gibt viele Tage da läuft alles gut und man ist glücklich in seiner kleinen Familienblase.
Aber es gibt eben auch Tage wie gestern wo man mit Vollgas durch die Maschen fällt.
Das tut weh. Und das wird es immer.