Mittwoch, 2. März 2022

Kratzen, Spucke, schrubbeln

 Es gibt Zeiten, da treten TIcks und oder Überspungshandlungen so geballt auf, dass ich gar nicht weiß was ich zuerst korrigieren, unterbinden oder aber mit Gelassenheit nehmen soll, damit es sich nicht verstärkt. 

Nach der schweren und schwierigen Zeit die wir als Familie erlebt haben, hat Nina gerade drei echt auffällige Angewohnheiten. 

1) sie "kratzt" mit der linken Hand über alle möglichen Oberflächen

2) sie sammelt Spucke im Mund

3) die schrubbelt kurz über ihr linkes Ohr.


Punkt drei nervt nur wenn es so oft hintereinander geschieht dass das Ohr sich rötet. Ist irgendwie ein wenig charmant und kann ich gut aushalten. 

Das Sammeln der Spucke im Mund finde ich grenzwertig, wenn sie es ins Glas zurücklaufen lässt und sie die Beschäftigung mit ihrer Spucke so ablenkt, dass z. B. Hausaufgaben machen nicht mehr möglich ist. Hin und wieder schicke ich sie ausspucken (ins Waschbecken natürlich) wir gehen mal außer der Reihe Zähne putzten, dann kann gleich geübt werden mit dem Zahnputzbecher den Mund auszuspülen. 

Richtig, richtig nerven tut mich das "kratzen" mit der Hand über die Oberflächen. Das tut sie so exzessiv, das sich an den Fingern schon kleine Schwielen bilden und wir extra eincremen müssen. 

In der Schule sind diese Eigenheiten kein Thema. Auch der Logopädin ist da nichts aufgefallen - allerdings meinte diese dann zu mir, damit verarbeitet Nina bestimmt auf ihre Weise was alles passiert ist. 

Das möchte ich sehr gerne glauben. 

Ich erinnere mich oft daran, wenn ich gerade mal wieder ein bisschen zu heftig auf das letzte Kratzen reagiert habe. 

Sie kann gerade nicht anders. Und: auch diese TIcks werden nur ein Zeitfenster haben. 


 

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