Montag, 22. Februar 2021

Die Vorarbeit nutzen

 Irgenwie kamen wir von der zweiten Runde inhalieren nicht weg. 

Die zweite Runde die mit Antibiotikum inhaliert werden musste war schon lange abgehakt. 

Aber immer noch forderte Nina diesen Teil ihres Tagesablaufes ein.

Ich hatte einfach keine Power da viele Tage am Stück zu kämpfen und ließ ihr ihren Willen. 

Aus dem Nichts kam dann mal wieder eine Idee, wie ich das ganze so ummünzen kann, damit wir nicht einfach nur so Zeit und NaCl vernebeln. 

Mir kam die Idee diese zweite Runde einfach dazu zu nutzen um das Inhalieren mit dem Mundstück zu üben. 

Genial, sagte mein Mann. 

Nina selbst fand es auch gut. 

Das Mundstück war auch nicht mehr seltsam, wurde nicht viel beäugt, sonder die ganze Aktion war akzeptiert und konnte in den Tagesplan aufgenommen werden. 

Natürlich klappt es nicht reibungslos und die Atemmanöver sind verbesserungsfähig und da ist viel Luft nach oben. 

Aber der Anfang ist gemacht. Wir schaffen das.  

Montag, 15. Februar 2021

Unverhofft und doch geklappt

Es war ein großer Schritt für uns alle drei. 

Das Angebot von Ninas Papa kam unverhofft und ich hatte zu diesem Zeitpunkt nicht damit gerechnet. 

Es geht um das Szenario Kind und Papa alleine zu Hause und ich...eben nicht. 

Das ging bis vor kurzem gar nicht. 

Selbst eine kurze Tour meinerseits zum Briefkasten war mit immenser Unruhe verbunden sowie Geheule, wenn es mal ein Mü länger dauerte. 

Letzte Woche aber - da kam der Vorschlag "komm wir versuchen das mal" und beide haben mich beim Arzt abgeliefert.

Anstatt wie sonst mit dem Auto durch die Gegend zu fahren, einzukaufen und mich im Anschluss wieder abzuholen, sind beide letzte Woche nach Hause gefahren und haben dort auf mich gewartet. 

Es hat geklappt. Unverhofft geklappt. Ohne Notfallpläne und ohne Stress. 

Kind und Papa zu Hause ohne mich daheim ein großer Schritt für uns alle.

Gut für die Beziehung zwischen Vater und Tochter und für mich ein kleines Stück Freiheit zurück. 

Ein Stück Freiheit das ich überaus zu schätzen weiß. 

Wieder einmal beweist dieser Erfolg: unsere Zeitrechnung ist eine andere. 

Wir müssen unseren Weg finden und wenn unser Tochter soweit ist und wir das spüren - dann klappt es. 

Ein M und ein Ma

 Ich weiß nicht ob ich auch nur ansatzweise in Worte fassen kann, was es für uns bedeutet. 

Nina ist nun in der Lage, nicht immer, aber schon sehr oft - erste Laute zu erzeugen. Bewusst und angesteuert. 

Ein "M" und ein "Ma" und hin und wieder etwas das fast nach "Mama" klingt. 

Es fällt ihr verdammt schwer. Das kann jeder sehen. 

Aber sie möchte. 

Und sie kann den Mund, die Lippen und die Zunge mittlerweile sehr gezielt ansteuern. 

Nichts davon ist einfach.  Nichts davon fällt ihr leicht. 

Eventuell ist es ansatzweise damit vergleichbar, wenn wir eine Fremdsprache lernen - allerdings in einem sehr langsamen Tempo. 

Aber das sie jetzt ein wenig in der Lage ist die Laute anzusteuern - ist so unfassbar toll, das nicht nur uns als Eltern die Tränen gekommen sind. 

Nein, auch zwei ihrer Lehrerinnen waren gerührt, denn eine Lehrkraft hat es mit eigenen Ohren gehört, als sie neues Lernmaterial an der Tür abgegeben hat. Da war es - das "Mama" zu hören. 

Zwei so kleine ja beinahe unscheinbare Laute - und uns bedeuten sie so viel mehr als ich auszudrücken vermag. 

Dienstag, 2. Februar 2021

Mini Klopfzeichen

 Ursprünglich ist das Babyfon mit Kamera angeschafft worden, um mir nach der langen Zeit den Übergang vom Familienbett, auf unsere Tochter schläft in ihrem eigenen Zimmer, etwas leichter zu machen. 

Auch bei einem Infekt ist es gut mal zu gucken, ob das Husten sie wach gemacht hat und wenn sie unruhig schläft oder mal im Schlaf lacht kann man schnell mal den Bildschirm checken ohne wieder - oft ja auch noch mitten in der Nacht - hinüber zu taumeln. 

Dann gibt es aber auch noch die Tage an denen die Eltern vor ihrem Kind wach werden und sich noch eine Runde Nina-Fernsehen anschauen können. 

Das ist schön, wenn man sein eingemummeltes Kind noch am Morgen schlafend beobachten kann. 

Eine Steigerung war dann, als Lina an einem solchen Tag wach wurde und ihr Papa mal gegen die Wand klopfte und sie dann auch mit einem Finger vorsichtig zurück klopfte. 

Ich bezweifle das wir das gehört hätten. Aber durch den Bildschirm konnten wir es sehen. 

Wieder eine kleine Form der Imitation. 

Herrlich und wunderbar.  

Explovise Lautmalerei

 Es ist einer von vielen Logopädie Terminen. 

Der äußere Rahmen ist wie immer. 

Nina fühlt sich wohl bei der Therapeutin und ich sitze im Flur und warte und lausche. 

Das heißt normalerweise sitze ich da, und muss die Ohren spitzen. 

 Freue mich über die positiven Bestärkungen der Logopädin die auch durch die verschlossene Tür zu mir durchdringen. 

Aber an diesem Tag ist es anders. 

Lauschen überflüssig, denn unsere Tochter explodiert formlich in ihrer Lautmalerei. 

So etwas habe ich dort noch nie erlebt. 

Sie war "völlig außer sich" und hatte extrem viel "zu erzählen".

Bei der Abschlussbesprechung erfahre ich dann den Grund für dieses unfassbare Flut an "Wörtern".

Heute wurde via Tablet eine App ausprobiert, bei dem man eine Aufnahmefunktion für die eigene Stimme hatte und es dann eine Reihe von Figuren gab, die den Ton auf unterschiedliche Weise wiedergegeben haben. 

Das war der Grund für die Explosion an Lauten und die Aufregung darüber hielt den ganzen Nachmittag bis in den Abend hinein an. 


Montag, 1. Februar 2021

Alles alleine

 Momentan kann man bei Nina wörtlich beim "ich mach das alleine" zuschauen. 

Das nicht mal nur im übertragenen Sinne, sondern wirklich, in echt und zum an- und zuschauen.

Ein neuer kleiner Schub in Richtung Selbstständigkeit. 

Alle Abläufe die sie verinnerlicht hat, werden alleine "durchgezogen". 

Plötzlich ist da der Impuls da, sich auch morgens alleine anzuziehen, sie deckt den Tisch von sich aus, sie räumt alles zum Inhalieren an den dafür vorgesehen Ort....toll.

Aber wirklich zum schmunzeln war es gestern, als sie sich selbst aus der Wanne geschmissen hat und dabei meine Methoden sie aus der Badewanne zu bekommen eins zu eins nachgestellt hat. 

Das hieß, dass sie auf sich selbst den Schlauch mit dem kalten Wasser gerichtet hat UND sich auch nass gespritzt hat. 

Spaß hatte sie dabei auch. 

Was will man mehr?