Den letzten Gulasch-Moment erlebten wir im Speisesaal der Rhea in Tannheim.
Nachdem wir Nina wochenlang beständig und abwechslungsreich die unterschiedlichsten Speisen angeboten hatten - hatten wir aufgegeben und genossen unsere Auswahl und Nina war einfach dabei.
Aber an diesem Abend wollte sie Gulasch essen. Von meinem Teller. Alles. Immer wieder griff sie nach meinem Arm und futterte alles an Fleisch auf was sie finden konnte. Das war sensationell und wir waren sehr glücklich.
Aber so sehr wir auch in der Zeit danach versuchten dieses Ereignis zu wiederholen - scheiterten wir.
Das kann schon frustrierend sein und zermürbend.
Vor einigen Tagen, verließ ich kurz den Mittagstisch und als ich wieder in den Raum kam, sass Nina nicht nur auf meinem Platz, sondern futterte auch, mit Papas Hilfe, von meinem Teller.
Ich gefror auf meinem Platz - und staunte. Das gibt es doch gar nicht.
Nein, es war kein Gulasch.
Es war ein Pasta-Gericht.
Aber es war trotzdem dasselbe, denn an diesen beiden Erlebnissen kann man sehr schön sehen, das alle Bemühungen die man so anstellt um einem wieder-ständigem Esser zu zeigen, das auch andere Sachen lecker sind, völlig belanglos sind.
Denn ähnlich wie bei anderen Lebensbereichen, entscheidet Nina ALLEINE, ob sie so weit ist und sich auf das Abenteuer neues Essen einlässt oder eben nicht.
Sie wird auch künftig skeptisch bleiben und nicht von nun an sorglos alles essen was ihr unter die Nase kommt.
Aber es geht voran - in Mikro-Schritten natürlich.