Sonntag, 2. August 2020

Von Flutwellen im Badezimmer

Ich würde ja gerne von mir behaupten, dass ich die älteren Handtücher genau für diesen Zweck aufgehoben habe. Aber das ist nicht wahr. 

Geholfen hat es dennoch das wir den großen Stapel ältere Handtücher aufgewahrt haben. 

Nina hat das Bad geflutet. Der ganze Boden war eine Wasserlache und beim durchgehen machte es pitsch-pitsch. Fünf Handtücher haben wir gebraucht und mehrfach ausgewrungen um der Wasserlache Herr zu werden. 

Nina sass derweil in der Badewanne und beobachtete unser Treiben. Der Gesichtsausdruck war unergründlich und nicht zum ersten Mal habe ich mich gefragt was sie wohl denken mag. 

Nach der Aufwischaktion war klar, dass sie es doof fand, dass ich die Badewanne beendet habe. 

Ich bin nicht böse wegen des Aufwischens - passiert war passiert, aber eine Belohnung sollte es danach nicht auch noch geben, sonst haben wir nach einigen Wiederholungen nachher noch ein Ritual und DAS muss nun wirklich nicht sein. 

Samstag, 1. August 2020

Angepisst sein

Ich war motiviert bis in die Haarspitzten und ganz ruhig. 

Heute so sagte ich mir in Gedanken bin ich diejenige die hier von Anfang bis Ende sagt wie das alles zu laufen hat. 

Mit dieser so positiven Einstellung im Kopf ging ich in eine Konfliktsituation und war bereit es auszusitzen, wenn Nina meint sie kann sich dem was ich von ihr verlange entziehen. 

Ich war wirklich gut. Ruhig, bestimmt und habe mich nicht weich kochen lassen. 

Allerdings hatte ich mich zu früh als Siegerin gefühlt - denn meine Tochter macht zu, wenn sie etwas nicht will. Sie findet Mittel und Wege um aus einer Situation rauszukommen. Mit kuscheln, Küsschen und wenn gar nichts mehr zu helfen scheint, dann mit dem Zeichen das sie auf die Toilette möchte. 

Denkste dir, dachte ich mir und ignorierte ihr Zeichen. Sie bliebt hartnäckig und ich dachte weiter, nee nee nicht mit mir, nicht heute und nicht jetzt. Erst bitte das tun worum ich dich gebeten habe.....

Was soll ich noch weiter sagen - kurz danach war ich im wahrsten Sinne des Wortes angepisst. 

Um mindestens eine Erfahrung reicher und nun heute mit der Erkenntnis beschenkt, dass einer immer den größeren Dickkopf hat und wenn man derjenige ist der nass ist - tja dann hat jemand anders gewonnen. 


der gelbe Becher

Der gelbe Becher begleitet uns schon seit sechs Jahren. Aus ihm hat Nina trinken gelernt. 

Der gelbe Becher ist Garant dafür, dass sie genug Kalorien bekommt, denn aus ihm trinkt Nina seit Jahren die Nutrinis. Ohne diese Spezialnahrung hätten wir ein echtes Problem. Denn sie ist ja so ausgesprochen wählerisch, dass sie auf anderem Wege gar nicht genug Kalorien bekommen würde. 

Der gelbe Becher war schon mit auf Mallorca, im Schwarzwald, auf Rügen und überall sonst dabei wenn wir unterwegs waren. 

Es ist natürlich nicht mehr derselbe Becher, den uns die Ernährungsberaterin damals beim ersten Klinikaufenthalt vorgestellt hat. Nein, der hat mittlerweile schon zwei Nachfolger und mehrere Geschwister bekommen. 

Ein Becher war mit im Kindergarten - der ist dann in die Schule umgezogen, zwei haben wir zu Hause. Damit einer mal schnell in die Tasche gesteckt werden kann, wenn wir uns auf den Weg machen. 

In der letzten Zeit wird auch sehr darauf Wert gelegt das der Becher nach einmaliger Benutzung ausgewaschen wird....wenn ich es vergesse schreitet Nina schon mal gerne selbst zur Tat. 

Eins aber hat sich in dieser ganzen Zeit aber nicht geändert. Das aus dem gelben Becher ausschließlich nur Nutrini getrunken wird. Zumindest zu Haus und mit uns unterwegs. 

Einer Lehrerin berichtete letztens aber, dass sie auch durchaus mal Wasser flugs aus dem gelben Becher trinkt. 
Erstaunlich was in anderem Kontext so gehen kann. 

Der gelbe Becher wird uns bestimmt noch länger begleiten - dieser oder sein(e) Nachfolger !!!!