Sonntag, 27. April 2025

Schlusssprung und 1er

 Nina hat im Sportunterricht und im Schwimmunterricht in den letzten Monaten richtig gute Fortschritte gemacht. 

So schafft sie es jetzt einen Schlusssprung in der Turnhalle zu machen. Über Seile und von einem Ring der auf dem Boden liegt in den anderen - eine ganze "Hüpfreihe" sozusagen. 

Das ist motorisch echt ein Schritt nach vorne. 

Aber nicht nur dass, sie schafft es auch diese neue Fähigkeit ins Schwimmbad zu übertragen und so vom Ein-Meter-Brett zu springen. 

Hervorragend. 

nicht mehr nötig

 Beim letzten regelmäßigen Zielplanungsgespräch mit der Therapeutin aus der Autismus-Ambulanz hatten wir Schwierigkeiten neue Ziele zu formulieren beziehungsweise überhaupt Ziele zu finden. 

Schlicht und ergreifend deswegen, weil alles gerade gut läuft und es kaum "Baustellen" bei Nina gibt an denen man in der wöchentlichen Förderung gezielt arbeiten kann. 

Und nun?

Damit steht an, die Förderung im Laufe des Jahres auslaufen zu lassen. 

Ist das ein "Auweia" oder ein "Hurra"? 

Im ersten Moment war es bei mir eher ein "Auweia", weil es eine schöne Versicherung ist, wenn zu den eigenen Ideen und Gedanken noch der Austausch mit einem Profi möglich ist. 

Auf der anderen Seite war es auch ein "Hurra", denn dass hieß große Themen haben wir nicht, es läuft gerade alles richtig gut. 

Alles hat eben immer zwei Seiten. 

Sonntag, 20. April 2025

vom Internet zum Radio

 Das war eine ganz schöne Einschränkung, als wir vor einigen Wochen für ein paar Tage kein Internet zu Hause hatten. 

Man ist doch ganz schön abhängig von den Annehmlichkeiten der Technik. 

Am schwersten zu lösen war....wie kann Nina Musik hören ohne Internet? Man gut, dass in der Ecke ein uralt CD-Player mit Radio stand. So ging wenigstens Radio, wenn auch mit schlechtem Empfang, aber sie hat auch diese Veränderung richtig gut  geschafft. 

Als zweiten Plan haben wir jetzt ein neues Radio mit besserem Empfang im Regal stehen - auch unabhängig vom nächsten eventuellen Internet-Ausfall, hört sie nun manchmal gerne ein bisschen Radio. 

Auch schön. 

Musik und Tanz

 Nina liebt Musik von Anfang an. 

Ihre liebste Freizeitbeschäftigung ist es in ihrer Schaukel zu sitzen und Musik zu hören. 

Als neue Leidenschaft ist jetzt das tanzen dazu gekommen. 

Dabei hat sie nicht nur zu Hause ihren ganzen eigenen Move beim alleine tanzen, nein sie möchte mit uns tanzen, lässt sich drehen und und und. 

Auch die Schuldisco ist ein Highlight auf das sie sich immer sehr freut. 

Lebensfreude pur.  

kurzweilig

Was für ein schönes Kompliment. 

Beim Abholen am Ende der Physiotherapie strahlt mich die Physiotherapeutin an und sagte es wäre so unglaublich kurzweilig heute gewesen, weil mittlerweile so viel möglich ist, Nina so gut mitmacht, konzentriert ist, eigene Vorstellungen und Wünsche hat und so zugänglich und fröhlich ist. 

Was soll ich noch sagen? Nina ist toll. 

Lieblingsworte

Wir begrüßen und feieren Ninas Sprachentwicklung wirklich, wirklich, wirklich. 

Aber wenn sie ihre Lieblingsworte "auch", "weiter" und "los" zum wiederholten male durch die Wohnung ruft, schreit, kichert oder eine Gelegenheit schafft, damit sie das mal wieder sagen kann....nun ja ich habe mir des öfteren mal eine Art "Klicker" gewünscht um ihre Lieblingsworte über den Tag mitzählen zu können. 

Es ist wirklich erstaunlich wie weit man in der Kommunikation mit wenigen Worten des Kernvokabulars kommen kann. 

Darauf ein Hipp Hipp Hurra.  

Flexibilität

Wenn man mich im Moment fragen würde, in welchem Bereich Nina in der letzten Zeit die größten Fortschritte gemacht hat, dann fällt mir als erstes der Begriff "Flexibilität" ein. 

Sie kann in sehr vielen Bereichen richtig gut Kompromisse machen, wenn sich die Pläne ändern. Ob es ein "oh, jetzt müssen wir erst x machen und dann geht y los" oder "nein heute fahren wir keine Straßenbahn sondern Auto / Fahrrad" oder dieses Lebensmittel ist aufgebraucht, wir machen stattdessen x - müssen y erst kaufen, kein Problem. 

Es gibt auch hier Ausnahmen, wenn etwas ausfällt, auf dass sie sich sehr gefreut hat - tja dann gibt es immer noch Ritualschmerzen vom feinsten. 

Aber im großen und ganzen Flexibilität. 

Das hängt natürlich nicht zuletzt mit ihrem wachsenden Sprachverständnis zusammen. Sie weiß, was "krank" oder "Urlaub" bedeutet oder wenn dieser Ort "zu" hat und wir im Supermarkt erst einmal etwas "neu" "kaufen" müssen.  

Sonntag, 23. März 2025

beste Busfahrt

 In diesem Schuljahr ist für Nina die Fahrt mit dem Fahrdienst / Schulbus einfach nur toll.

Wenn sie morgens einsteigt ist schon ein anderes Mädchen da, dass sie mag und ein wenig später steigt noch ein weiteres Mädchen ein mit dem sie sich gut versteht und so sitzen sie zu dritt nebeneinander und grinsen alle drei und freuen sich um die Wette.

 Am meisten unsere Nina - so jedenfalls berichtet es Ninas Schulbegleitung. 

Einfach die beste Busfahrt. 

unspektakulär

 Die tolle Nachricht des Tages: Nina hat eine Lungenfunktion geschafft. 

Zwar noch nicht mit der Kraft von der sowohl ihre Physio weiß, als auch ihre Ärztin vermutet, dass sie die Kraft hat ....aber plötzlich und ohne das da viel Aufhebens gemacht wurde, war sie da dieses Muster auf das gewartet wurde. 

Wie unspektakulär. Ebenso wie der ganze Ambulanz-Besuch ansich. Routine, alles abgecheckt und schnell wieder raus. 

Hmm, passt so gar nicht zu meiner Aufregung im Vorfeld. 

Ich hoffe ich kann es demnächst mal ein bisschen ablegen - diesen hohen Aufregungspegel. 


Dienstag, 18. März 2025

noch ein Seminar mit Folgen

 Auf das Seminar "Literacy und UK" habe ich lange gewartet und mich sehr darauf gefreut. 

Die Inhalte waren kompakt und sehr interessant, wenn ich auch vieles nicht so verwenden kann, denn im Gegensatz zu allen anderen Teilnehmenden, bin ich keine Lehrerin und habe so auch keine Klasse an der ich das eine oder andere ausprobieren kann. 

Aber ich habe viele Büchertipps mitgenommen, die eine oder andere Methode, Tricks und Tipps und Leitsätze sowie ordentlich Motivation und Schwung um einfach dran zu bleiben am Thema Schriftspracherwerb. 

Drei, vier Sachen konnte ich beim lernen mit Nina sofort umsetzten und es ist einfach toll zu spüren wie wir uns gegenseitig motivieren. 

Der Weg zum konventionellen Schriftspracherwerb ist nicht mehr so weit entfernt und es macht nichts, wenn bis dahin noch viele, viele Wiederholungen gemacht werden müssen. 

In den kleinen Schritten gehen wir zusammen vorwärts. 

Meilenstein

 Für jedes Kind ist es ein ziemlicher Meilenstein, wenn es den eignen Namen schreiben kann und möchte und damit eine sehr individuelle Spur hinterlässt. 

Bei Nina ist es am 8. Februar soweit und es hat nicht nur ihr umfassbare Freude gemacht sondern natürlich uns auch. 

Seitdem hinterlässt sie überall ihre Spuren und hat sichtbare Freude daran ihren Namenszug zu hinterlassen. 

Mega. 

Donnerstag, 13. März 2025

schreiben und lesen lernen wollen

 Ich kann den genauen Zeitpunkt nicht mehr sagen, eventuell ist es auch wieder einmal ein fließender Übergang gewesen, aber Nina möchte unbedingt schreiben und lesen lernen. 

Es ist sehr faszinierend mit welcher Vehemenz und Ausdauer sie daran geht. 

Eines der Beispiele die ich hierfür anführen kann, sind die Schwungübungen mit Musik. 

In der zweiten Klasse (irgendwo während Corona) haben wir das im homeschooling schon mal probiert und es war furchtbar. 

Ninas Aufmerksamkeit war sonstwo nur nicht auf dem Blatt und selbst mit Handführung war es krampfig bis nervig. Für uns beide. 

Was für ein Unterschied, denn jetzt will sie das machen und sitzt nahezu andächtig und hochgradig konzentriert vor dem Blatt und bis zur letzten Note macht sie mit. 

UND: eine Übung ist nie genug. 

Einfach nur schön.   

Mittwoch, 12. März 2025

das Kleinkind in der Bahn

 Einen weiteren wunderbaren Moment erlebten wir erneut während wir mit einer Straßenbahn unterwegs waren. 

Ein kleines Stück neben uns beschwert sich ein Kleinkind über irgendetwas. Da fliegen Spielzeuge und der Schnuller durch die Gegend, die Mutter schimpft ein wenig und das Kleinkind fängt an zu weinen. 

Nina fasst mich am Arm an, deutet auf das Kleinkind, sagt zu mir "trau"und zieht die Mundwinkel nach unten. 

Es ist als würde in mir eine Sonne aufgehen, denn Nina hat mir eben erzählt, dass das andere Kind traurig ist. Sie hat die Gefühle eines anderen Kindes erkannt und ist darüber mit mir in den Dialog getreten. 

Unfassbar großartig!!!!!


Linie 11

 Nina und ich sind nach der Schule unterwegs mit der Straßenbahn und steigen aus um den Rest zu Fuß zu gehen. 

Auf dem Bahnsteig setzt sie ihre Tasche auf und während ich kurz nach meiner Mütze suche sagt Nina "Zoo" - ich drehe mich um und sehe, dass auf der Anzeigetafel tatsächlich die nächste Linie angezeigt wird. Es ist die Linie die zum "Zoo" fährt und eine Sekunde später kommt die entsprechende Lautsprecherdurchsage. 

Ich freue mich wahnsinnig, habe Gänsehaut, möchte weinen und gleichzeitig lache ich, lobe Nina, bestätige "ja die nächste Linie fährt zum Zoo." 

Was für ein wunderbarer, fantastischer Moment. 

"Huch"

 Kleckern, kleine Unfälle, irgendwo gegen kommen, etwas kippt, wird verschüttet, fällt herunter - wir kennen es alle. 

Zu Beginn wären da Tränen und um es abzumildern habe ich dann, bei solchen Vorfällen, etwas überdeutlich und überfröhlich "Huch" gesagt, die Spuren etwaiger Unfälle beseitigt und weiter ging es. 

Aber typisch für unsere Nina wurde nun recht provokant der eine oder andere Kleckerunfall herbeigeführt.  

Ich würde sagen es hat so zwanzig Wiederholungen gebraucht, bis ich gemerkt habe - arrg jetzt ist es wieder gekippt und sie verschüttet und kleckert absichtlich um mich mit ihrer Aktion zu einer Reaktion zu bewegen. 

Also an dieser Stelle wieder aufmerksam sein und jedes kleckern kommentarlos aufwischen und sich auch nicht zu einem schmunzeln hinreißen lassen, wenn Nina mich selbst nachmacht und nun ihrerseits ein lautes "Ohhhh" von sich gibt, weil mein "Huch" ausbleibt. 

Gar nicht so einfach - weil doch irgendwie süß. 

Geschafft habe ich es indem ich mir im Kopf vorgesagt habe "keine Parade fürs kleckern, ganz ruhig...." !!!! 

Auch diese Klippe haben wir mittlerweile erfolgreich genommen. Auf zur nächsten. 

Sprachschnipsel

 Nina nutzt in so unterschiedlichen Situationen ihren Talker, dass es einfach nur schön ist.

Vom Wunsch "Ich möchte Tomate" beim Frühstück, über "Name des Kindes" "Kommst du mit?"  hin zu einer Kombination aus auf die Schulter der betreffenden Person tippen "Name" "Darf ich mir deine Socken ansehen?" über die spielerische Kombination zusammengesetzte Hauptwörter zu bilden "Herbst" "Ferien" und "Bett""Wäsche" oder in die Zukunft gerichtete Wünsche "Ich möchte Weihnachtsferien"!

Diese Liste lässt sich noch eine ganze Weile fortsetzen und es hat in der jüngsten Vergangenheit so viele kleine Kommunikationsanlässe ihrerseits gegeben, dass wir uns gefreut und gefreut und gefreut haben und mit uns ihr Umfeld. 

ein halbes Jahr

 Ein Blick in meinen letzten Post und mit einem Mal ist ein halbes Jahr vergangen. 

Unfassbar. Kann das wirklich sein? Ja....hmm leider oder wow? Ich weiß es nicht. 

Ich weiß nur, wir sind so viele Schritte gegangen in Ninas Entwicklung und ich werde versuchen einiges sortiert aufzuschreiben. 

Hatte ich eine kleine Schreibblockade? Nein. Eher ein Problem mit der Zeit. Oder mit dem täglichen Hamsterrad. Therapien, Termine, tägliche Aufgaben - dann die Infektionen...und die Müdigkeit und ja auch "ich mag heute nicht", möchte frei haben und mal was für mich machen. 

Aber jetzt weiter mit den Mikroschritten.