Montag, 15. November 2021

kleine Flasche - großes Problem

Na klar das nehmen wir doch gerne  habe ich letztens zu einer Freundin gesagt, als sie mir erzählte das ihre Tochter die eine Sorte Nutrini nicht trinken wollte. 

Ich dachte - Nurtrini geht immmer. 

Zumindest bis sie die Falschen hier auspackte. 

Oh nein. Die Flaschen sind kleiner, weil sie kompakt sind und nur 125 ml statt 200 ml haben. 

Es kam wie es kommen musste - die kleineren wurden immer wieder von Nina weggeschoben. 

Ich vermutete, dass es am Erscheinungsbild lag und habe sie mal ein bisschen reingelegt. 

Ich habe den  Inhalt der Kompakt in die leere Flasche der "normalen" ihr bekannten Nutrini gekippt. 

Wurde anstandslos getrunken. 

Der Geschmack ist also ok für sie - es ist nur wieder die unbekannte äußere Form, die sie gestört hat. 

Also trickse ich sie jetzt aus, damit wir die geschenkten Nutrini Kompakt aufbrauchen. 

Ich finde das ist ein Trick, den ich mir ohne schlechtes Gewissen erlauben kann. 


die sechsfache Menge

Im Grunde kann ich die Augenbrauen gar nicht mehr höher ziehen. 

Aber auch nach dem fünften Blick auf das Etikett bleibt es dabei. 

Nina soll nun plötzlich die sechsfache Menge ihrer Vitaminlösung zu sich nehmen. 

Bravo denke ich und dann MIST!!!! wie soll das denn gehen?????

Ihr sechs Mal am Tag je 1 ml geben ...nee. Drei Mal am Tag 2 ml....nee geht auch nicht. Wenn Schule ist müsste es dann ja wieder anders. 

Hmm also doch alles auf einmal....das wäre dann eine 5 ml Einwegspritze bis zum Anschlag aufgezogen. Puhhh....ob sie dass nimmt und wie soll ich das lustig färbende Zeug in die Spritze bekommen?

Am ersten Morgen gibt es eine Riesensauerei als ich versuche alles nach und nach mit dem bisher wunderbaren 1-ml-non-luer-Adapter erst in ein noch vorhandenes Dosierlöffelchen eines Medikaments zu füllen um es dann in die 5 ml Spritze aufzuziehen. Erwähnte ich dass das Zeug ordentlich färbt? Nina sieht mir interessiert zu - aber schüttelt sich dann bei der Einnahme ordentlich und erbricht sich beinahe. 

Am nächsten Morgen habe ich dann immerhin den Geistesblitz die Kappe der Vitaminflasche aufzuhebeln und damit die 6 ml direkt aus der Flasche aufzuziehen. 
Nina bekommt an diesem Tag ihre Vitamine in drei "Schlückchen" a 2 ml und das bringt sie nicht zum würgen während sie zwischendurch Nutrini trinkt. 

Drei Tage später hat sie sich daran gewöhnt das die Vitamine jetzt in der anderen Spritze sind und nimmt es wieder selbstständig - ohne Würge-Erscheinungen. 

Ich habe eine tolle Tochter. 

Glück gehabt

Hin und wieder hat man auch einfach nur mal Glück. 

Wir hatten nicht danach gesucht - aber plötzlich hatten wir ihn.

Einen Platz in einem Schwimmkurs für Nina. Ist derzeit ja wahnsinnig schwer zu bekommen - und für special kids sogar noch schwerer. 

Wir mussten nicht einmal etwas tun - denn Ninas Pysiotherapeutin hatten schon Werbung für Nina - für uns gemacht. 

Wir sind zum schnuppern hingefahren und uns war eigentlich gleich nach dem ersten Termin klar: das passt. Tolle Atmosphäre und Stimmung, tolle Kursleiterinnen, bunt gemixte Teilnehmer....wir haben uns wohl gefühlt. 

Jede Woche wiederholen sich bestimmte Übrungselemente - das kommt Ninas sehr zu gute, aber es gibt auch Varianten was wiederrum dafür sorgt, dass die Sterotypien nicht durchbrechen. 

Jetzt nach ein paar Wochen haben wir von allen Übungsleiterinnen die Rückmeldung bekommen, dass sie gut mit Nina arbeiten können und die zusätzliche Übung macht sich auch schon beim Schwimmunterricht in der Schule bemerkbar. 

Da haben wir einfach mal Glück gehabt. 

Glück mit dem Zeitpunkt, Glück mit den Umständen. 

Traurig macht mich trotzdem die Erkenntnis, dass jedes Kind so einen Platz in einem Schwimmkurs bräuchte - einen bei dem alles passt. 

Das wünsche ich mir aus tiefstem Herzen.